Die Telekom demonstriert gerade, was aktive Kundenbindung bedeutet. Sie verschickt Schreiben an Kunden, die einen Standard-ISDN-Anschluss haben und drohen eine Kündigung an.Das folgende Schreiben landete heute im Postkasten. Ein ganz normaler Werbebrief möchte man meinen, denn es war auch wieder eine der obligatorischen Tarifbroschüren enthalten.
Interessant ist die Drohgebärde, denn die Telekom kündigt an, ohne wichtigen Grund den Vertrag zu kündigen. Ganz so einfach, wie sich das die Magenta-Zwerge das so vorstellen geht es aber nicht, schließlich gibt es auch weiterhin ISDN-Anschlüsse bei dem Laden.
Die Masche ist auch nicht ganz neu. Bereits 2009 hat die Telekom mit einem fast exakt gleichen Schreiben versucht, den Kunden eine Vertragsänderung aufzuzwingen. Damals beantragte die Firma Tele2 eine einstweilige Verfügung gegen die Vorgehensweise der Telekom (Spiegel Online berichtete).
Was tun? Nun, ich denke, als erstes werde ich das Schreiben an die Regulierungsbehörde (RegTP) weiterleiten, denn ich halte das nicht für korrekt. Als nächstes geht das Schreiben an die Verbraucherzentrale mit der Bitte um Stellungnahme.
Als weiteres werde ich die Fleischrationen meines Anwaltes reduzieren, damit er ausreichend bissig wird.
Liebe Telekom, so geht das nicht und ich fürchte, wir werden ziemlichen Ärger miteinander bekommen.
Nachtrag:
Mal eine kleine Statusmeldung: Nach einer weiteren Frist und der Ankündigung bei Duldung die Kosten umzulegen gab es dann doch eine Reaktion.
Zusammenfassend ist also zu sagen: Eine Umstellung des Telefontarifes hat keine Auswirkungen auf einen, bei einem anderen Anbieter auf diesem Anschluss geschalteten DSL-Anschluss. Auch dann nicht, wenn es sich dabei um T-DSL-Resale handelt. Das habe ich jetzt immerhin schriftlich und auch den Anschluss umgestellt.
Außerdem ist noch zu sagen: Die Telefontarife haben, anders als die Komplettpakete noch immer eine Papierrechnung. Den Online-Zwang gibt es nur bei den Komplettpaketen.
So, nun ist Februar 2011.
Was hat sixh nun über die Ankündigung hinaus getan?
Einstweilige Verfügung, Tarifwechsel…?
Grüße
Ist alles noch in Arbeit. Rechtlich ist an der Nummer nicht viel auszusetzen. Sie können natürlich Verträge kündigen – auch mit scheinheiligen Begründungen, wenn sie die Fristen einhalten. Das tun sie offenbar. Mittlerweile ist auch die Kündigung der Telekom eingegangen.
Das wirklich Problem ist aber, dass es an der Hotline keine verlässliche Information darüber gibt, was denn bei einem Tarifwechsel passiert, denn am gleichen Anschluss gibt es hier noch DSL eines anderen Anbieters. Die Telekom-Hotline vertritt hier die Meinung, dass sie keinerlei Aussagen machen muss, sondern man die Bedingungen für die Umstellung ja erfährt, wenn man sie in Auftrag gegeben hat. Das ist rechtlich wiederum nicht korrekt. In Deutschland gibt es immer erst das Angebot und danach den Vertrag und nicht umgekehrt – auch wenn die Telekom das gerne so hätte.
Außerdem kündigt die Telekom den Anschluss mit dem Hinweis, dass auch alle anderen Leistungen – auch fremde DSL-Anschlüsse – damit wegfallen. Das wiederum verstößt gegen §84 TKG.
Noch ist die Frist für die Beantwortung der strittigen Fragen nicht um. Da warte ich noch ob es vielleicht eine Antwort gibt oder nicht.
Prinzipiell hätte ich kein Problem mit einer Tarifumstellung. Zumindest bis November, denn dann kann ich der Bitte der Telekom, doch künftig meine Telefoniedientsleistungen bei einem ihrer Konkurrenzunternehmen zu beziehen, gerne nachkommen. Dann sollten sie aber wissen ob eine Umstellung das DSL kappt oder nicht und genau das wollen sie nicht sagen (die wissen natürlich warum, denn gerade in dieser Konstellation kam es in der Vergangenheit immer wieder zu massiven Problemen).